Self Care – diesen Begriff liest man immer häufiger. Und das ist auch gut so, denn Selbstfürsorge und Achtsamkeit für sich selbst sind enorm wichtig für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden, kommen aber im Alltag meist viel zu kurz. Mit Egoismus hat das ganze übrigens nichts zu tun. Im Gegenteil: Es ist gerade in unserer heutigen, super schnelllebigen Zeit, in der wir immer und sofort verfügbar sein sollen elementar wichtig, dass wir für uns selbst sorgen. Nur so können wir dann auch wieder für unsere Familie und Freunde da sein und Leistung auf der Arbeit erbringen.

Was ist Selbstfürsorge?
Was bedeutet Selbstfürsorge eigentlich? Der Schweizer Psychiater Joachim Küchenhoff definiert Selbstfürsorge als „[…] die Fähigkeit mit sich gut umzugehen, zu sich selbst gut zu sein, sich zu schützen und nach sich selbst zu schauen, die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen, Belastungen richtig einzuschätzen, sich nicht zu überfordern oder sensibel auf Überforderungen zu achten“1. Das heißt im Umkehrschluss: Wir sorgen dann nicht gut für uns, wenn wir uns ständig überlasten, immer mehr in immer weniger Zeit erreichen wollen, nicht nein sagen wollen oder können, unsere eigenen Bedürfnisse immer hinten anstellen, nicht auf die Signale unseres Körpers achten, ignorieren, dass wir eine Pause bräuchten und Pausen, die wir uns nehmen, schlecht nutzen.
Wenn wir längerfristig nicht auf uns und unsere Bedürfnisse achten, kann das schwerwiegende Folgen haben. Angefangen bei einer permanenten Unzufriedenheit, bis hin zu körperlichen und seelischen Erkrankungen. Obwohl die Konsequenzen also dramatisch sein können, arbeiten die meisten von uns nicht aktiv daran ihre Selbstfürsorge und Achtsamkeit im Alltag zu verbessern. Das liegt vielleicht daran, dass wir oft erst merken, dass wir uns völlig verausgabt haben, wenn der Akku wirklich schon komplett leer ist und unser Körper streikt. Es ist also entscheidend, dass wir präventiv vorgehen. Wir haben für euch einige Ideen zusammengefasst.
Übe dich in Meditation
Unter Meditation versteht man eine Reihe von Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen. Sie helfen uns zu mehr Ruhe zu gelangen und uns aus Gedankenstrudeln zu befreien. Die App Free Meditation – Take a Break, hilft dabei sich beispielsweise zu Regengeräuschen zu entspannen. Je regelmäßiger man meditiert, desto leichter schafft man es in einen entspannten Ruhezustand zu gelangen.
Gehe im Wald Spazieren
Natürlich hat nicht jeder einen Wald in der direkten Umgebung. Auch ein Spaziergang an der frischen Luft ist gut. Wer aber einen Wald in der Nähe hat, sollte öfters mal dort spazieren gehen. Waldbaden ist nicht nur irgendein Hippietrend, sondern erwiesenermaßen gut für unsere Gesundheit. Schon ein Waldspaziergang pro Woche, soll das Risiko ein Burnout zu erleiden oder an einer Depression zu erkranken, deutlich mindern. Also, ab in den Wald! Und wer nähere Infos zu diesem Thema möchte, kann einmal hier vorbei schauen: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Waldbaden-Medizin-fuer-Koerper-Geist-und-Seele-,waldbaden122.html
Respektiere deine Grenzen
Dieser Punkt dürfte den meisten von uns am schwersten fallen. Wir möchten niemanden vor den Kopf stoßen, indem wir eine Bitte ablehnen oder eine bereits getroffene Verabredung auch mal absagen, wenn es zu viel Stress bedeutet. Aber wenn wir unsere Selbstfürsorge verbessern wollen, dürfen wir nicht immer zu allem Ja und Amen sagen, wenn unsere Kapazitäten schon ausgereizt sind. Außerdem ist es auch unser gutes Recht offen zuzugeben, wenn wir einmal keine Lust zu etwas haben. Ein inspirierendes kleines Lied dazu findet ihr hier: https://www.instagram.com/p/CA-FbeKj9v0/
Gib Aufgaben ab
Eng damit verbunden seine eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren ist auch die Fähigkeit Aufgaben abzugeben oder es sich etwas einfacher zu machen. Machst du gerade eine Urlaubsvertretung für deine Kollegin, hast in derselben Woche Elternsprechabend und einen Termin zum Reifenwechsel? Dann musst du nicht auch noch einen Kuchen für den Kuchenbasar im Kindergarten backen. Bäcker sollen auch ganz gut backen können…;-)
Schaffe Routinen
Wenn wir nicht wollen, dass unser Vorsatz mehr für uns selbst zu tun, im Alltag untergeht, schaffen wir das am besten, indem wir Routinen schaffen. In diese Routinen können wir dann optimal Self-Care Momente einbauen. Schaut dafür doch einfach mal bei unseren Artikeln über Morgen- und Abendroutinen vorbei.
https://blog.de.klinc.com/11-tipps-fuer-deine-perfekte-abendroutine-fuer-einen-erholsamen-schlaf
Umgib dich mit Menschen, die dir gut tun
Manche Beziehungen tun uns nicht besonders gut, manche sind regelrecht toxisch. Von letzteren sollten wir uns unbedingt lösen. Das ist leichter gesagt als getan, denn von manchen Beziehungen kann man sich nicht so einfach trennen, zum Beispiel von einer Arbeitskollegin oder einem Kollegen, denn man arbeitet nun mal zusammen. Versucht die Kontakte zu solchen Menschen soweit wie möglich zu reduzieren und euch dafür vermehrt mit Menschen zu treffen, die euch gut tun.
Arbeitet mit Affirmationen
Positive Affirmationen sind kurze Glaubenssätze, die dir helfen können dein Selbstbewusstsein zu stärken und an dich und deine Ziele zu glauben. Eine Affirmation könnte zum Beispiel lauten: „Ich vertraue auf meine Fähigkeiten“. Eine Affirmation kann nur dann ihre positive Wirkung entfalten, wenn wir sie regelmäßig wiederholen/lesen/sprechen. Du könntest sie dir zum Beispiel aufschreiben und an den Kühlschrank heften, so dass du sie mehrmals täglich liest. Du kannst dir aber auch angewöhnen deine Affirmation jedes Mal laut auszusprechen, wenn du vor dem Spiegel stehst. Am Anfang ist das wahrscheinlich etwas befremdlich, aber man gewöhnt sich schnell daran und die positive Wirkung wird sich auszahlen.
Wir hoffen, wir konnten euch dazu inspirieren, zukünftig mehr Zeit in eure Selbstfürsorge zu investieren. Kümmert euch gut um euch. Wenn ihr es nicht tut, tut es niemand.

Quellen:
1Küchenhoff,J. (1999). Die Fähigkeit zur Selbstfürsorge – die seelischen Voraussetzungen. In: Küchenhoff, J. (Hrsg.) Selbstzerstörung und Selbstfürsorge.Gießen: Psychosozial-Verlag.